Wieder ist eine E3 Geschichte.
Natürlich wurde, wie immer, vorher wild spekuliert, fantasiert und
recherchiert, aber jetzt herrscht Gewissheit: Die Branche kann nicht
mehr überraschen!
Es ist schon außergewöhnlich, wie viel schon im
Vorfeld bekannt war und wie wenig letztendlich an schockierenden
Entwicklungen und Enthüllungen vorhanden waren. Die großen Drei
(Microsoft, Sony und Nintendo) gehen auf Nummer Sicher und wirkliche
bahnbrechende Innovationen oder gar eine Zukunftsvision sucht man bei
ihnen vergebens.
Einzig allein die Third Party Entwickler retten die
Industrie, mit teilweise tollen, wirklich feingeschliffenen
Spieleperlen. Doch auch hier kristallisiert sich ein Trend heraus,
der zwar zugegebenermaßen schon seit Jahren anhält, aber diesmal
besonders auffällig war: Fortsetzungen.
Die Menge an 2er, 3er, 4er,
Prequel, etc. ist fast schon lächerlich. Sicher sind einige
hervorragende Spiele dabei, welche wir auch sehr gerne zocken werden,
aber der fehlende Mut zu neuen IP's und Ansätzen ist schon evident.
Auch sollte man das Konzept der Pressekonferenzen mal grundlegend
überdenken. Das was Microsoft, Electronic Arts und Nintendo
ablieferten grenzt schon an Totalversagen. Sony rettet sich mit zwei
interessanten Exklusivtiteln gerade so ins durchschnittliche. Einzig
allein Ubisoft kann wirklich glänzen, die Schwäche der anderen
ausnutzen. Und sogar überraschen!
TOP 10: BEST OF E3 2012
Die schiere Menge an Titeln und
Ankündigungen der diesjährigen E3 ist schwer zu überblicken. Und
sicher hatten große Namen wie Halo 4, Gears Of War Judgment, Call Of
Duty Black Ops 2, God Of War Ascension, Resident Evil 6, Dead Space
3, Crysis 3, FIFA 13, DmC, usw. ihre Momente, aber keiner dieser Titel
konnte mich wirklich überraschen oder etwas aufzeigen, was man so
nicht erwartet hätte. Sind es deswegen schlechte Spiele? Nein, um
Gottes Willen. In der folgenden Top 10 Liste konzentriere ich mich
auf die Spiele, die mich überrascht haben oder mir zumindest etwas
neues offenbart haben.
10. Splinter Cell Blacklist (von Ubisoft Toronto / Ubisoft)
09. ZombiU (von Ubisoft Montpellier / Ubisoft)
08. Far Cry 3 (von Ubisoft Montreal / Ubisoft)
07. Star Wars 1313 (von LucasArts / LucasArts)
06. Beyond: Two Souls (von Quantic Dream / Sony CE)
05. Assassins Creed 3 (von Ubisoft Montreal / Ubisoft)
Gears Of War Judgment auf der Microsoft Pressekonferenz
Der "Cole Train" in jungen Jahren.
Morgen
wird, im Rahmen der Microsoft Pressekonferenz, der neue Ableger
der Gears Of War-Serie vorgestellt. Das ganze wird wohl ein Prequel zum
ersten Gears Of War sein. Die Story soll der Kilo Squad, bestehend aus den Delta Squad Veteranen Augustus Cole und Damon Baird, sowie den Neuzugängen Garron und Sofia, folgen. Das Kilo Squad existierte, laut dem Gears Of War Buch Das Ende der Koalition, nur in den zwei jahren nach dem Emergence Day, also
rund 14 Jahre vor dem ersten Teil. Die vier Mitglieder werden des Hochverrats beschuldigt, da sie Befehle verweigert, Ausrüstung gestohlen und Maßnahmen ergriffen, welche das Leben von Millionen Menschen gefährdet haben sollen.
"(AdV: The Kilo Squad members have been) charged for treason because they didn't follow orders, stole equipment,
and their actions could end up killing millions of people they swore to
protect." ~ Quelle: IGN
Baird wird abgeführt.
Gears Of War Judgment wird nicht
vom Orginal Epic Team entwickelt, sondern von den Bulletstorm-Machern People Can Fly. Mehr Infos und ein Debüt Trailer gibts wohl morgen.
„The way I see it there’s
two types of people, those who spend their lives trying to build a
future and those who spend their lives trying to rebuild the past.
For too long I’d be stuck in between, hidden in the dark. What was
I really doing walking in there with my bad haircut and ridiculous
shirt?“ ~Max Payne
Fast neun Jahre ist es her,
seit Max Payne seine selbstzerstörerische zynische Ader ausleben
durfte. Und diese Jahre sieht man ihm auch an. Geplagt von Trauer,
Schuldgefühlen, Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit fristet er
sein jämmerliches Dasein in New York. Doch das Schicksal meint es
gut mit Max. Und so verschlägt es unseren Film noir-Helden als
Bodyguard einer gutsituierten Familie, in seinem neuen Abenteuer ins
sonnige Sao Paulo, Brasilien. Doch Max Payne wäre nicht Max Payne,
wenn der Ärger in nicht auch über die Grenzen hinweg folgen würde
und so dauert es nicht lange bis wieder die Hölle über ihn
hereinbricht.
Film noir und die Sonne
Rockstar Games, die sich für
die Entwicklung dieses nunmehr dritten Teils der Max Payne Saga
verantwortlich zeigen, erzählen eine Geschichte um Verrat, Schuld
und Sühne. Natürlich mit einer gehörigen Prise Sex und Gewalt, vor
allem Gewalt. Verpackt in die serientypischen Rückblenden, wird das
Ganze mit diversen audiovisuellen Effekten dem geneigten Spieler dann
vorgetragen. So weit erwartet, doch der Schritt das Setting vom
dunklen unwirtlichen New York nach Brasilien zu verlegen, klingt im
ersten Moment merkwürdig. Und ja, Max Payne 3 ist deutlicher heller
als seine Vorgänger, aber, wie bekannt, das Leben in Sao Paulo hat
auch seine Schattenseiten. Nach anfänglicher Skepsis konnte mich der
Schauplatz doch überzeugen, da Rockstar beide Seiten einer
divergenten Gesellschaft glaubhaft abbildet. Man sieht das
überschwengliche Jetset-Leben der brasilianischen Elite genauso wie
das elende, harte Dasein in den Favelas.
Die Favelas von Sao Paulo sind klasse in Szene gesetzt.
Mehr Charakterstudie als
packende Story
Max selber ist eigentlich
die Story. Seiner Entwicklung als Charakter gilt das Hauptaugenmerk,
welche durch seine äußerliche Metamorphose und vor allem seine
ständigen Monologe vorangetrieben wird. Und es sind wirklich ein
paar großartige One-Liner darunter. Eigentlich ist es eine relativ
simpel gestrickte Geschichte, die aber durch die komplexe
Erzählstruktur künstlich aufgebläht wirkt und in den zahlreichen
Zwischensequenzen keinen richtigen Fluss aufkommen lassen will. Das
liegt wohl auch daran, dass kein anderer Charakter außer dem
Hauptprotagonisten wirklich entwickelt oder herausgearbeitet wird und
somit verkommen sie am Ende zu bloßen Klischees. Auch finde ich die
Sequenzen teilweise extrem überproduziert: Grafikfilter, Split
Screens, Weitwinkel, Close Up, etc. Es ist einfach zu viel
des guten und ist letztlich nicht mehr wie ein Gimmick.
In bestimmten Situation wird die Bullet Time automatisch aktiviert.
Run & Gun oder Covershooter?
Aprops Gimmick. Natürlich hat es Max
Trademark, die Bullet Time, wieder ins Spiel geschafft. Auf
Knopfdruck verlangsamt ihr die Zeit um so, den sonst überwältigenden,
Mobs an Feinden Herr zu werden. Ihr seit stets zahlenmässig deutlich
unterlegen und seht euch einer ziemlich aggressiven KI
gegenüberstehen. Doch das gewohnte und durch Bullet Time und
Shootdodge, eine Art Zeitlupensprung, ermutigende Run & Gun
Gameplay der früheren Teile kommt oft an seine Grenzen. Schuld daran
ist die Implementierung eines Deckungsystems, von dem auch eure
Gegner rege Gebrauch machen und so kommt es nicht selten vor, dass
ihr per Shootdodge losspringt um einen coolen Kill auszuführen, doch
euer Gegenüber einfach in der Deckung verharrt bis ihr auf den Boden
der Tatsachen landet um euch dann mit Kugeln zu durchsieben. Übrigens
gibt es kein selbstregenerierendes Gesundheitssystem, sondern ihr
müsst in kritischen Situationen Gebrauch von Painkillern machen. Das
macht zwar storylinemässig Sinn, aber nimmt halt auch etwas vom
Spielgefühl. Ich meine, das Spiel vermittelt dir folgendes: Hier ist
die Bullet Time, nimm dir zwei geile Knarren in beide Hände, mach
ein paar coole Kills und hab Spaß! Aber immer wieder verkommt dieses
Prinzip zur reinen Deckungsschlacht, da ihr oft an teilweise
unfairen, teilweise nervenden Trial & Error-Passagen hängen
bleibt. Auch die Checkpoints sind nicht kohärent optimal plaziert.
Oft wird man gezwungen defensiver zu agieren.
Repetitives Gameplay
Natürlich ist bei einem Shooter, wie
Max Payne 3 einer ist, naturgemäß das Gameplay äußerst repetitiv.
Es geht nun mal ihn erster Linie darum, die bösen Buben möglichst
stilvoll ins Jenseits zu befördern. Aber man hätte schon die ein
oder andere Gameplayauffrischung in den Verlauf, der ca. 12 bis 15
Stunden dauernden linearen Kampagne einbauen können um die
Motivation aufrecht zu erhalten. Selbst die hier und da eingestreuten
Bullet Time-Setpieces und Rail Shooter-Passagen können daran nichts
ändern. Es gibt zwar einen Arcademodus, sammelbare Objekte, eine
Highscore-Liste und diverse Herrausforderungen, sogenannte Grinds, à
la „Töte so und so viele Gegner per Headshot, per Shootdodge, mit
der und der Waffe, etc.“ , aber ich persönlich verspürte nach den
Credits keine Lust auf einen zweiten Durchgang. Dafür ist das
Gameplay einfach zu inkonsistent. Manchmal entwickelt man zeitweise
einen richtigen Flow und wenn alles zusammen kommt macht Max Payne 3
auch richtig Laune, aber man erreicht alsbald wieder einen Punkt, wo
man wieder äußerst genervt wird und seine Spieltaktik ernsthaft
überdenken muss. Es ist zB. durchaus möglich, dass ihr eine
Zweihandwaffe mit vollen Magazin mit euch führt, ihr diese dann in
einer Zwischensequenz verliert und dann ein Scharmützel mit
zahlreichen Gegnern ohne Munition in der Standardwaffe beginnen
müsst. Ihr könnt zwar Feinde entwaffnen, aber dafür müsst ihr aus
der Deckung und die Anderen treffen immer! So als wenn ihr einen
Magneten im Arsch hättet! Wegen solcher Situationen fühlt sich das
Spiel altbacken und unmodern an. Es ist Old School-Gaming im negativen Sinn.
Einer für alle. Und alle gegen Max.
High Production Value
Die Präsentation allerdings, ist auf
dem allerneusten Stand und, wie man es von einem Rockstar Produkt
erwartet, auf allerhöchstem Niveau. Die Charakteranimationen sind
erstklassig, technisch einwandfrei, und die Umgebungsgrafik
authentisch und detailiert. Man muss schon übergenau hinsehen um
hier und da etwas Clipping und matschige Texturen zu erkennen.
Besonders spektakulär sind die Kill Cams, die stets beim letzten
Kill eines Schusswechsels zum Einsatz kommen. Hier sieht man
explizite Einschussstellen, Austrittswunden und die rote Soße
spritzt hektoliterweise. Das ist anfangs extrem episch, nutzt sich
aber im Verlauf etwas ab. Ein Lob muss man auch den englischen bzw.
portugiesischen Sprechern machen: Sie vermitteln unglaubliche
Glaubhaftigkeit und tragen so zur stimmigen Atmosphäre bei.
Multiplayer
Wem der Singleplayer nicht ausreicht,
bekommt auch hier wieder den heutzutage obligatorischen
Multiplayermodus als Kaufargument mitgeliefert. Diesen kann man,
oberflächlich betrachtet, schon mit den vorhergegangen
Rockstar-Spielen, wie Read Dead Redemption und GTA IV, vergleichen.
Das Feature hierbei ist die Bullet Time, welche auch in
Mehrspieler-Matches zur Anwendung kommt. Es ist halt mehr ein
hektisch, chaotischer Zeitvertreib als ein ausbalancierter und
methodischer. Die durchaus abwechslungsreichen Spielmodi umfassen das
normale Death- bzw. Team-Deathmatch, den Gang Wars und Payne-Killer
Modus und sind in ihrer Aufmachung durchaus solide. Ich persönlich,
sehe mich hier nicht überaus langfristig motiviert und werde dieses
Thema wohl nach ein paar Matches mit einigen Freunden zeitnah
abhaken. Es ist halt, wie so oft, Geschmackssache. Es trifft nicht
meinen Nerv, obwohl es, objektiv gesehen, nicht schlecht umgesetzt
wurde.
FAZIT
Das erste Max Payne Spiel in neun
Jahren und man kommt nicht herum sich einzugestehen, dass das Genre,
wie auch die gesamte Industrie sich doch weiterentwickelt hat.
Rockstar erfindet die Serie nicht neu, schafft aber dennoch nicht das
Spiel ganz getreu seinen Wurzeln nach wiederzubeleben. Das neue
Setting kann nach einer Gewöhnungsphase punkten und die Aufmachung,
trotz der überambitionierten Struktur, weiß zu gefallen. Schwächen
in der Story werden durch den gut gezeichneten Charakter der
Hauptfigur ausgeglichen. Die größten Negativpunkte sind leider im
Gameplay zu finden, da sich teils hervorragende Abschnitte leider
immer mit nervigen Trial & Error Passagen abwechseln. Der
Multiplayer ist erstaunlich solide, kann das Paket aber nicht
aufwerten. Was am Ende übrig bleibt, ist ein sehr ambitioniertes
Projekt, das zwar mit AAA-Produktionsaufwand umgesetzt wurde, aber
wohl einfach ein paar Jahre zu spät erschienen ist. Kann man mit Max
Payne 3 Spaß haben? Ja natürlich, aber man sollte etwas Geduld und
einen Faible für Old School-Gaming mitbringen.
Seit Jahren gab es etwaige Gerüchte. Zenimax Online Studios, vor mehr als fünf Jahren von Bethesda's Mutterkonzern gegründet, arbeitet an einem MMO zu The Elder Scrolls. Laut Infos vom US-Magazin Game Informer, soll die Online Variante 1.000 Jahre vor den Ereignissen aus The Elder Scrolls 5: Skyrim spielen. Tamriel steht ohne Herrscher da und drei Fraktionen, bestehend aus jeweils drei verschiedenen Rassen, kämpfen um den vakanten Thron. Der Spieler muss sich für eine Seite entscheiden und kann in groß angelegten PvP-Schlachten sogar selbst zum Kaiser aufsteigen.
Spielewelt und Questdesign
Die frei erkundbare Spielewelt, welche aus Gebieten wie Skyrim, Morrowind und Elsweyr besteht, soll erkundungsfreudigen Gemütern viel Raum für Entdeckungen bieten. Auch will man keine klassische Queststrukturen, sondern einen freien Umgang mit Missionen in der Welt, welchen stufenabhängig nachgegangen werden kann. Oft machen einen Einwohner und andere NPC auf Aufgaben und Herausforderungen aufmerksam, die dann auf der Karte eingetragen werden. Doch ebenso wird es unverzeichnete Dungeons geben, die man abseits der planmäßigen Wege entdecken kann.
Kampfsystem
Der actionorientierte Ansatz des Kampfsystems, wie in der Elder Scrolls-Serie typisch, wird allerdings durch einen taktischeren ersetzt. Der Stamina-Balken soll zentral für die Ausführung der klassenspezifischen Defensiv- wie Offensivmanöver sein. Eine weitere Komponente wird das Zusammenspiel mit anderen Spielern sein, da durch clevere Zusammenarbeit mächtige, klassenübergreifende Spezialattacken und Kombos ausgeführt werden können.
Announcement Trailer
The Elder Scrolls Online wird für Windows und MacOS entwickelt und soll 2013 erscheinen.
Gestern kündigte Bethesda auf ihren Blog die erste Download Erweiterung für ihr Rollenspiel The Elder Scrolls 5: Skyrim an. Demnach soll es Dawnguard heißen und noch in diesem Sommer auf XBOX LIVE erscheinen. Leider gab es keine weiteren Erläuterungen, außer dem Vermerk, dass auf der E3 mehr Infos folgen und dieses Bild:
Ich bin schon sehr gespannt um was es sich letztendlich handelt und freue mich sehr auf einen Grund mich wieder nach Himmelsrand zu begeben. Bis es konkreteres zu berichten gibt, verbleibe ich mit einem FUS RO DAH!
Armer Lee Everett. Ist er doch auf dem
Weg in ein Gefängnis um eine längere Haftstrafe anzutreten. Doch
glücklicherweise kommt es zu einem Zwischenfall, der ihn vor diesem
Schicksal bewahrt: Nämlich die Zombie-Apokalypse, die Auferstehung
der lebenden Toten! Da hört Lee's Glück auch schon auf und wir
befinden uns in der Welt von The Walking Dead, einer Comicbuchreihe, die
inzwischen zu einer hervorragenden Fernsehserie umgesetzt wurde,
welche im Herbst in ihre bereits dritte Staffel geht. Nun also die
Versoftung der ganzen Geschichte.
Manchmal braucht es eben einen Weltuntergang...
Ein Adventure
Wer jetzt aber ein splattertriefendes,
actionlastiges Zombiegemetzel à la Dead Rising oder Left 4 Dead
erwartet, kennt sich in der Zombiewelt des Schöpfers Robert Kirkman
nicht sehr gut aus. Denn mit der Umsetzung des Stoffes wurden die
Point & Click / Adventure-Spezialisten Telltale Games beauftragt,
welche sich mit Titeln wie Sam & Max, Back to the Future: The
Game und Jurassic Park: The Game einen Namen gemacht haben. Und so
geht es in der ersten Episode, der auf fünf Folgen angelegten
Spieleserie, nicht um das Scharmützel mit Horden von Untoten per se,
sondern, genau wie im Ursprungsmaterial, in erster Linie um das
Sozialverhalten in einer wild zusammengewürfelten Gruppe Menschen,
welche alle einzig allein ein gemeinsames Ziel verfolgen: Überleben.
Das kleine Mädchen Clementine wird euer ständiger Begleiter.
Entscheidungen und Konsequenzen
Ihr werdet im Verlauf der zweieinhalb
bis drei Stunden dauernden Kampagne nicht nur Zombies killen, sondern
vor allem Gespräche führen und Entscheidungen treffen.
Entscheidungen und Konsequenzen sind nämlich das zentrale
Gameplayelement. Oft müsst ihr eine unbequeme Wahl treffen, welche
den Verlauf der Geschichte maßgeblich, und wie Telltale verspricht
durch die ganze Staffel hindurch, beeinträchtigt und verändert. Ich
möchte nicht spoilern, aber eben diese Situationen sind wirklich
grandios in Szene gesetzt und liefern einen hohen Wiederspielwert, da
ihr euch fragen werdet „Was wäre wenn...“ Aber lasst euch nicht
zu lange Zeit, da ihr diese Entscheidungen immer vor Ablauf eines
relativ schnell abnehmenden Balkens treffen müsst.
Zum Gameplay
Zum eigentlichen Gameplay: Ihr steuert
Lee's Bewegungen mit dem linken Stick und mit dem rechten Stick eine
Art Cursor. Wenn ihr diesen über ein interaktionsfähiges Objekt
oder einen NPC führt, habt ihr mit den Facebuttons die Möglichkeit
verschiedene kontextsensitive Aktionen, wie Untersuchen, Aufnehmen,
Angreifen, Sprechen, etc. auszuführen. Die Kamera ist dabei zwar
immer fix, was aber in keiner Situation zu einem Problem wird. Ganz
Adventuretypisch präsentieren sich die Rätsel. Hier müssen mal
Batterien zum Betrieb eines Radios gesucht werden, da fehlt ein
Schlüssel zu einer geschlossenen Tür, ein anderes Mal muss ein Weg
gefunden werden mehrere Zombies gleichzeitig auszuschalten ohne
Aufmerksamkeit zu erregen. Sie sind größtenteils logisch, aber wohl
keine allzu große Herausforderung.
Lee muss oft einen Weg finden sich gegen die Untoten zu wehren.
Für Fans
Ohnehin dreht sich bei The Walking Dead
alles um die Geschichte, die Charaktere und ihre Beziehung
zueinander. Das ist der Sellingpoint und hier zeigt das Spiel seine
ganz große Stärke. Die glaubhafte Entwicklung der Personen, die
unterschiedlicher kaum sein können, ist wirklich auf den Punkt
gebracht und steht dem Serienvorbild in nichts nach. Fans der Serie
fühlen sich hier gleich zu Hause, da alles das richtige Feeling,
sozusagen den Vibe der Vorlage hat. Man merkt einfach das Kirkman in
der Gestaltung involviert ist. Nicht zuletzt die Cameo-Auftritte von
bekannten Serienprotagonisten, verleihen der gesamten Geschichte
Kontinuität und die Credibility eigenständig im Walking Dead
Universum zu existieren.
Zur Technik
Technisch kann man auch nicht viel
meckern. Der Comicstil der stark an das Original erinnert ist, wie ich
finde, sehr gelungen. Hier und da ruckelt es manchmal und Lee's
Animationen in der Bewegung sind etwas steif. Aber ansonsten ist es
ein hübsch anzusehendes Spiel, natürlich garniert mit dem gewissen
Gorefaktor, der in einem Zombiespiel einfach nicht fehlen darf.
Links seht ihr eure Gegenstände, rechts den Cursor.
Und was ist mit Deutschland?
Tatsächlich scheint derzeit kein
deutscher Release auf XBOX LIVE geplant zu sein. Ich selbst zog mir
den Titel gestern über den AT Marktplatz. Das Spiel ist komplett in
englisch, also nicht einmal deutsche Untertitel. Sicher gibt es
explizite Darstellung, aber da diese durch den Comicstil gemildert
werden, finde ich es schon arg übertrieben es gar nicht zu
veröffentlichen. Eine „Ab 18“ Einstufung wäre in meinen Augen
vollkommen ausreichend. So bleibt interessierten deutschen Gamern im
Moment nur die Möglichkeit auf die PSN oder die STEAM Version
auszuweichen.
FAZIT
Ein Adventuregame von Telltale mit
Zombies? Ein Walking Dead Spiel als Arcadetitel? Ich gebe zu, dass
ich anfangs skeptisch war, da Point & Click nicht zu meinen
liebsten Genres gehört. Als ich über die Entscheidungen und
Konsequenzen erfahren und die ersten Trailer gesehen habe, war ich,
zumal als riesiger Walking Dead Fan, ziemlich angefixt. Das Spiel
trifft einfach diesen Ton der Vorlage perfekt. Schade nur, dass es so
schnell zu Ende ist und man auf die nächste Episode warten muss. Ich
bin schon jetzt sehr gespannt wie es weitergeht und wie vor allem
meine Entscheidungen in zukünftigen Folgen eine Rolle spielen. Wer
lieber ein actionlastiges Zombiegemetzel sucht, ist freilich bei
anderen Spielen besser aufgehoben, aber ich habe diesen Ausflug in
die Welt der lebenden Toten sehr genossen, da es sich inhaltlich, wie
spielerisch von der Masse abhebt.